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Sechs Mal hat er es versucht, sechs Mal hat es geklappt. Immer auf dieselbe Tour, die etwa so abgelaufen ist: Manfred Meyer betritt ein Lokal im Neuköllner Flughafenkiez und bestellt ein Bier. Es folgen Angebote, Preisverhandlungen. Doch ein Geschäft kommt nicht zustande.
Entweder klingelt auf einmal Meyers Handy und er muss leider unverrichteter Dinge aufbrechen. Oder er hat sein Geld vergessen. Ihnen reicht es. Aus der Anwohnerinitiative ist der Verein "Zukunft Neukölln" hervorgegangen. Von "brüllenden Kerlen, schreienden Frauen, überlauter Musik, zerschellenden Flaschen und Gläsern, knallenden Autotüren, quietschenden Reifen, Hupkonzerten" ist die Rede sowie von einem Dutzend bordellartigen Etablissements neben 20 legalen Bordellen in der Gegend.
Doch kaum ist eins geschlossen, werde es unter anderem Namen neu eröffnet. Das Problem sei nicht gelöst. Der Polizei ist bekannt, dass es sich bei einigen Gaststätten im Flughafenkiez um Kontaktzentralen handelt, in denen Freier Prostituierte "bestellen" können.
Die Tipps dazu erhielten sie aus der Nachbarschaft. Es werden Personalien von Verdächtigen überprüft, ab und an gibt es eine Razzia. Es wurden drei minderjährige Prostituierte aufgegriffen, eine Bulgarin und zwei Estinnen. Auf den ersten Blick ist der Kiez ein Schwerpunkt der Trödelläden.